So steht’s geschrieben, dass Christus leiden wird und auferstehen von den Toten am dritten Taget. und dass gepredigt wird in seinem Namen Buße zur Vergebung der Sünden unter allen Völkern. Fangt an in Jerusalem. Lukas 24, 46-47
Haben wir den „Durchblick“? Oder geht es uns wie vielen Menschen damals und heute, denen Jesus fragwürdig ist, die sich schwer tun mit dem Glauben an ihn – erst recht an einen leidenden Jesus am Kreuz? Selbst die engsten Nachfolger von Jesus verstanden ihn zuerst nicht, als er vom dramatischen Ende seines irdischen Auftrags sprach. Lieber wünschten sich Johannes und Jakobus „Feuer vom Himmel“ gegen ablehnende Menschen, und Petrus wollte Jesus mit dem Schwert verteidigen. Ein Gottessohn, der einen grausamen Verbrechertod erleidet? Undenkbar! Doch noch mehr Undenkbares geschieht: der Gekreuzigte erscheint seinen Nachfolgern lebendig!
Jetzt – erst jetzt, wo seine Mission ganz erfüllt ist, kann sie auch ganz verstanden werden. Jesus war und ist eben weit mehr als ein Wunderheiler, Wanderprediger oder Sozialreformer. Er ist der, den schon Jahrhunderte zuvor die heiligen Schriften des Volkes Israel, unser heutiges Altes Testament, bis in Einzelheiten hinein ankündigten: der Messias, der Bevollmächtigte Gottes auf Erden. „Da öffnete er ihnen das Verständnis, dass sie die Schriften verstanden“ (V. 45). Wer besser als Jesus selbst hätte das gekonnt! Welch‘ ungeahnte Sichtweise muss sich den Jüngern damals eröffnet haben. Luther übersetzt: „… Christus musste leiden…“. Ja, so war es vorherbestimmt, so entsprach es Gottes Plan. Nicht unter Zwang und wider Willen, sondern in freiwilligem Gehorsam bezahlte er für die große Schuld der Menschen – einschließlich meiner – mit seinem Leben. So wie Schnee in der Sonne zerschmilzt, so konnte dieser Schuldbeladene nicht vor Gott bestehen. Er musste daran sterben. Doch damit war Gott noch lange nicht zufrieden. Indem er Jesus in einer neuen Lebensqualität auferweckte, ließ er dieses Opfer ein für allemal gültig sein. Das finde ich weit besser, als wenn sich Anhänger einer Religion ihr Seelenheil durch Opfer welcher Art auch immer
erkaufen müssen – und sei es vermeintlich der Irrweg eines Selbstmord-Attentates. Nein, uns wird vergeben, wenn wir diese Vergebung in bußfertiger Haltung erbitten. Dann ist auch für uns der Tod nicht mehr das Letzte. Wir gehen auf Karfreitag und Ostern zu. Haben wir den Durchblick? Was wir haben, ist auf jeden Fall die Bibel. „So steht’s geschrieben“ – für uns heute noch mehr als für die Zeitgenossen von Jesus. Wir können die Prophetie des Alten mit der Erfüllung des Neuen Testaments
vergleichen.
Ich wünsche uns, dass uns Gottes Geist dabei nicht nur den Verstand, sondern auch das Herz öffnet. Und wir dann auch Jesu Auftrag folgen und Anderen zum „Durchblick“ helfen. „Fangt an -„, oder besser: „Macht weiter in Schwelm.“ Christof Radoch