Lichter reden von der Hoffnung
November ist ein Monat, der vielen Menschen Schwierigkeiten bereitet. Manche entwickeln eine regelrechte Herbstdepression. Das mag am Wetter liegen: Regen und Nebel laden nicht gerade zu Spaziergängen ein.
Und dann noch diese Feiertage: Volkstrauertag, Buß- und Bettag und Totensonntag. Ist da die Depression nicht schon vom Kirchenjahr vorprogrammiert?
November – ein Trauermonat? Die Menschen kaufen Grablichter und Gestecke, besuchen die Friedhöfe, stellen die brennenden Lichter auf die Gräber ihrer Angehörigen.
Aber es geht nicht darum, in Depression zu verfallen. Im Gegenteil: Dem Dunkel ein Licht entgegensetzen, das ist gemeint.
Die Lichter reden von der Hoffnung auf Auferstehung. Deshalb laden viele Gemeinden auch am Ewigkeitssonntag zu Andachten auf den Friedhöfen ein. Wir auch.
Für Christinnen und Christen muss der Friedhof kein Ort des Grauens und der Schmerzen sein. Der Gedenktag der Entschlafenen will nicht die Trauer und den Verlustschmerz neu beleben, sondern mitten in der dunklen Zeit ein Hoffnungslicht dagegensetzen.
„Ich weiß, dass mein Erlöser lebt“ (Hiob 19,25). Sätze wie dieser sind solche Hoffnungslichter. Sie helfen dabei, die stillen Feiertage so zu begehen, wie sie gemeint sind: als Tage der Erinnerung an den Grund christlicher Hoffnung.
So dunkel der November auch ist, so schwer einem die Erinnerung an den Tod lieber Menschen auch fällt -, wir tun gut daran, die stillen Feiertage da zu lassen, wo sie sind und sie gerade im November zu begehen.
In Bibeltexten und Liedern, in Predigten und Gebeten wird Christus das Licht in dunkler Welt genannt.
Ob Christus wirklich das Licht der Welt ist, lässt sich nirgends besser entdecken als dort, wo er wirklich ringsum dunkel ist. Vielleicht sehe ich dann ja den kleinen Funken Hoffnung, der mir sagt: Ja, ich glaube, dass Gott die Menschen liebt – hier und jetzt und über den Tod hinaus!