„Was hat der Künstler damit ausdrücken wollen?“ Sicherlich erinnern sich viele an diese Frage aus der Schulzeit, wenn es um die Interpretation künstlerischer Werke, wie Gedichte, Gemälde oder Musikstücke ging. Wie diese Frage mit Leben gefüllt werden kann, zeigte sich am Workshoptag des Posaunenchors des CVJM Schwelm am 21.09.2024 im Petrusgemeindehaus. Denn hier bot sich die Gelegenheit dem Musiker und Komponisten Michael Schütz wortwörtlich „auf die Finger zu schauen“.

Schon seit längerer Zeit organisiert der Schwelmer Posaunenchor unter der musikalischen Leitung von Michael Grams und Anna-Katharina Zurnieden jährlich einen Workshoptag im September zu denen Musikerinnen und Musiker, sowie Komponistinnen und Komponisten unterschiedlichster Couleur eingeladen werden. In diesem Jahr war wie bereits erwähnt Michael Schütz zu Gast. Der Beauftragte für Popularmusik der evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg-Schlesische-Oberlausitz ist Verfasser zahlreicher Kompositionen, die vom Posaunenchor in Schwelm auch in der Vergangenheit bereits aufgeführt wurden.

Die außergewöhnliche Größe des Posaunenchors des CVJM Schwelm beeindruckte den Gast ebenso wie die musikalische Qualität des Ensembles. Wie eingangs erwähnt, war besonders der Blick auf die künstlerische Intention und die damit verbundenen Anregungen für die Interpretation der Werke von besonders großem Wert für den Chor. Michael Schütz hatte hierzu selbst sinngemäß angemerkt, dass er „nur schwarze Punkte auf Linien setzt“. Und dennoch waren die Anmerkungen, die Michael Schütz zu seinen Werken in Bezug auf die Interpretation dieser „schwarzen Punkte“ gegeben hat, vielseitig anwendbar und spannend. Egal ob es sich um die berühmten und besonders beliebten Stücke wie die „Popserenade“, die Choralfantasie „Sonne der Gerechtigkeit“ oder den Teilnehmenden noch unbekannte Werke handelte- der Schwelmer Posaunenchor konnte viel mitnehmen und profitierte von der langjährigen Erfahrung des Dozenten als Workshopleiter. Was sich Michael Schütz beim Notieren seiner Werke gedacht hat, hat er hierbei mit viel Leben gefüllt und so für ein tieferes Verständnis bei allen Beteiligten gesorgt. Ein abwechslungsreiches Programm, das viel Konzentration und Aufmerksamkeit von den Musizierenden forderte, aber am Ende des Workshoptages alle zufrieden und bereichert nach Hause gehen ließ. 

Bericht: Fabian Schmidt.

Posaunenchor-Workshop mit Michael Schütz