Es gibt Überraschungen, mit denen rechnet man einfach nicht …… Viele davon sind vielleicht nicht gerade angenehm, aber die, die es sind, sind manchmal skurril und erfreuen um so mehr. So einen Fall gab es jetzt auch bei uns in Schwelm.

Im Zuge einer Aufräum-Aktion der evangelischen Kirchengemeinde auf dem Dachboden der Christuskirche fand man zahlreiche, mit Staub bedeckte Utensilien und Bauschutt, die vermutlich noch aus der Zeit nach dem Wiederaufbau der Kirche in den 1950er Jahren stammten. So weit, so klar – in den Jahren und Jahrzehnten sammelt sich auch auf dem Dachboden einer Kirche so einiges an. Ein „Fundstück“ – eine Dose aus Blech, weckte aber dann doch das Interesse, da man den Gegenstand anfangs nicht zuordnen konnte. Diese Blechdose hatte die Form eines Hauses bzw einer Halle mit Satteldach. Auf der Giebelseite konnte man nach dem Entstauben zweifelsfrei “Jugendhalle A.D. 1910“ lesen. Bei der nunmehr über 175-jährigen Geschichte des CVJM in Schwelm lag die Vermutung nahe, dass es sich dabei um ein Modell des CVJM Vereinshauses am Brunnen von 1910 handelte; der „Jugendhalle“. Eine Recherche im Archiv und der Vergleich mit alten Fotos bestätigten die Theorie. Die Dose hat auf der Oberseite zwei Schlitze und auf der Unterseite eine verschließbare Öffnung. Die Vermutung: Das Modell war eine Spendensammelbüchse zur Finanzierung der Jugendhalle oder später für die Arbeit des Vereins.

Nach dem Gründungshaus des Vereins 1847 am Altmarkt war das Vereinsheim in der Südstrasse ab 1874 die neue Adresse des „Jünglingsverein“ in Schwelm. Die Jugendhalle in der Sedanstraße wurde dann von 1910 bis in die 1950er Jahre der neue Erweiterungsbau der CVJMer. Schließlich zog man in den 1980er Jahren in das gemeinsam von der Evangelischen Kirchengemeinde und dem CVJM Schwelm genutzte Petrus-Gemeindehaus in der Stadtmitte. Auf dem Grundstück der ehemaligen Jugendhalle befindet sich heute der Parkplatz vor der K3-Kirche, dem ehemaligen Ökumenischen Zentrum „Heilig Geist“.

Dachbodenfund